DIE CHECKLISTE DER HAUSBAU KOSTEN

10 KOSTENGRUPPEN, AN DIE NICHT JEDER DENKT.

Sich mit Kosten zu beschäftigen macht sexy!

Warum?

Weil Dein Budget begrenzt ist.

Und Du das Beste zum geringsten Preis willst.

Aber wie schaffst Du das?

Alles beginnt mit einer guten Kostenplanung.

Lass uns mal schauen, was Du dafür brauchst.

Von Mario Hermann | 4.05.2021

So hast Du alle Kostengruppen im Blick:

Ich zeige Dir die Kostengruppen, die Dein Budget sprengen können.

Warum?

Weil neben den direkten Kosten für das Haus und das Grundstück weitere Kosten anfallen.

Wenn Du die im Griff hast, dann bleibst Du im Budget oder darunter.

Und so hast Du am Ende noch Geld übrig für etwas Besonderes.

Das macht sexy.

Weil’s mehr gibt, als erwartet. Nicht weniger!

Auf geht’s:

Welche Kosten gehören nun alle zu den Gesamtprojektkosten beim Hausbau? Und wie hoch ist dieser Anteil?

Für den ersten Eindruck ist ein Beispiel vom Baukosteninformationszentrum gut geeignet.

Hausbau Gesamtprojektkosten - Kostengruppen DIN 276
Durchschnittspreise Ein- und Zweifamilienhäuser mittlerer Standard, unterkellert, im 1.Quartal 2016. Quelle: Baukosteninformationszentrum (Hrsg.) (2016): Musterseiten für Downloaddaten, download 07.05.2017. Kostengruppe 700 in Originalquelle nicht vorhanden, hier nach den Erfahrungen im Projekt Baumin ergänzt.

Na, hast Du aufgepasst?

Klar, die Grundstückskosten [KG 100] fehlen. Sicher ahnst Du’s schon.

Die sind nicht mit drin, weil die zwischen Pulsnitz und München einfach zu stark schwanken.

Das Grundstück wirst Du in Deiner Kalkulation nicht vergessen.

Beschäftigen wir uns lieber mit den Kostengruppen, die nicht so offensichtlich sind.

#1 Baunebenkosten [DIN 276 – KG 700]

Hier kommt man nicht drum rum. Die Frage ist nur, ob die Kosten im Bauvertrag schon mit abgedeckt sind oder zusätzlich anfallen. Konkret:

Architekten- und Ingeniersleistungen [DIN 276 – KG 731]

Tragwerksplanung [DIN 276 – KG 735]

Bodengutachten [DIN 276 – KG 743]

Vermessung [DIN 276 – KG 744]

Baugenehmigung / Genehmigungsfreistellung [DIN 276 – KG 771]

#2 Grundstücksnebenkosten [DIN 276 – KG 120]

Du hast Dein Traumgrundstück gefunden. Die Grundstücksnebenkosten kennst Du wahrscheinlich auch schon, oder?

Vermessungsgebühren [DIN 276 KG 121] beispielsweise Teilungskosten oder Kosten für Grenzfeststellung

Notar und Grundbucheintrag [DIN 276 KG 123] ca. 1,5% des Grundstückspreises

Maklerprovisionen [DIN 276 KG 124]

Grunderwerbssteuer [DIN 276 KG 125] – nach Bundesland zwischen 3,5 und 5,5% des Grundstückspreises.

#3 Außenanlagen [DIN 276 – KG 500]

Mach ich später, meinst Du?

Alles nur Grünzeug, glaubst Du?

Vorsicht! Manches kannst Du nicht einfach so verschieben. Weil Dein Bebauungsplan oder andere Satzungen das regeln. Oder weil Dein Schatzi sonst Amok läuft.

Bei Fertigstellung Deines Hauses brauchst Du mindestens:

  • Eine Grundstücksbegrenzung. Wenn nicht’s im B-Plan dazu steht, frag einfach mal bei der Gemeinde an, welche Regelungen einzuhalten sind.
  • Stellflächen für Deinen PKW also einen Parkplatz, Carport oder Garage,
  • Befestigte Wege von der Grundstücksgrenze bis zum Eingang – für trockene Füße bei Schmuddelwetter
  • Regenwasserrückhaltung bzw. Versickerung – Der Abwasserzweckverband weiß was nötig ist und
  • Einen Spritzschutzstreifen um’s Haus, damit der Putz auch sauber bleibt.

Und wenn dann noch eine Menge alter Bäume auf Deinem Grundstück stehen. Dann kann ich nur sagen: Willkommen im Club! In dem Fall kommen noch die Kosten für die Fällung und Aufarbeitung hinzu. Ach ja, und natürlich die Kosten für die Ersatzpflanzung, wenn Dein gefällter Baum durch die Baumschutzsatzung der Gemeinde geschützt war.

Erst nachdem diese Punkte geklärt sind kommt die Kür.

Die Gestaltung Deiner grünen Oase mit allem, was Dein Herz begehrt.

#4 Herrichten und Erschließen [DIN 276 – KG 200]

Alles Pflicht. Keine Kür. Drei Punkte sind wesentlich.

Abriß [DIN 276 – KG 210] Je nach Vornutzung des Grundstücks kann der Punkt sehr unterschiedlich ausfallen. Ich hab bei den Grundstücken, die uns ernsthaft interessiert haben, jeweils bei der Kalkulationsabteilung einer Abrißfirma angerufen. Und in 5 Minuten hatte ich eine grobe Kostenvorstellung. So macht’s Spaß.

Öffentliche Erschließung [KG 220] Also die Ver- und Entsorgungseinrichtungen von der Straße bis 50 cm hinter die Grundstücksgrenze. Kann einfach sein, muss es aber nicht. Die Erschließungssituation sollte in jedem Fall vor dem Grundstückskauf klar sein. Dazu gehört: Wasser, Abwasser, Strom und Telekommunikation aber auch Löschwasser. Die Kosten für etwaige Maßnahmen können beim jeweiligen Versorger angefragt werden.

Nichtöffentliche Erschließung [KG 230] Hier ist die Verlegung der Medien von Grundstücksgrenze bis ins Haus gemeint. Die Kosten kann man beim Tiefbauer mit anfragen.

#5 Heizung [DIN 276 – KG 420]

Ist die bei Deinem Bauvertrag mit drin? Wenn ja hast Du meist nur die Auswahl zwischen 2 oder 3 Modellen. Dann ist der Preis schnell klar. Wenn Du die Wahl zwischen verschiedenen Technoloigien hast, wirds schon kniffeliger. Entscheide Dich in der ersten Phase für eine Technologie und finde den ungefähren Preis heraus, inkl. aller notwendiger Arbeiten. Das reicht für’s Erste.

#6 Baugrube und Gründung [DIN 276 – KG 310 und 320]

Na, hast Du schonmal geschaut, ob diese Kosten in Deinem Bauvertrag mit drin sind? Meist nicht!

Meist steht irgendwo „ab Bodenplatte“. Das bedeudet, die Kosten für die Gründung kommen noch dazu. Das können leicht 30 bis 40T€ sein.

#7 Ausstattung  [DIN 276 – KG 600]

Hier kannst Du Die Kosten für Deine neue Küche reinschreiben. Wenn’s denn sein muß. Wir nehmen unsere mit. Auch Einbaumöbel, Sonderanfertigungen und dergleichen können hier mit bedacht werden. Ich hab hier einfach eine Pauschale für Möbel und Werkzeug angesetzt.

#8 Besondere Einbauten [DIN 276 – KG 370]

Schornstein oder Treppen werden hier zugeordnet.

#9 Sonstige Maßnahmen Baukonstruktion [DIN 276 – KG 390]

Baustelleneinrichtung und Gerüste sollten im Bauvertrag schon mit drin sein. Aber besser Du prüfst das nochmal nach. Die Frage ist auch wer besorgt das Baustellen WC und den Bauzaun.

#10 Fremdkapitalzinsen [DIN 276 – KG 762]

Das Ziel der DIN 276 ist die Darstellung der gesamten Projektkosten. Deshalb finde ich es gut, die Finanzierungskosten hier mit reinzunehmen. …

Das waren die 10 Kostengruppen, die Du nicht vergessen solltest.

Jetzt explodiert bestimmt gleich Dein Gehirn.

Wenn Du Dich vom ersten Schock erholt hast, kannst Du direkt loslegen und alle Kosten für Dein Traumhausprojekt zusammentragen.

Wie Du gesehen hast, ist das etwas Arbeit.

Aber ich will Dir das Leben erleichtern.

Damit Du den Überblick behältst hab ich für Dich eine Excelvorlage vorbereitet.

Diese beinhaltet alle Kostengruppen die für den Hausbau relevant sind.

Basis ist die DIN 276 zur Ermittlung der Baukosten im Hochbau.

Hol Dir die fundierte Grundlage für Deine Kostenplanung.

Budgetplanung

Kostengruppen Hausbau

Angebotsvergleich

Angebotsvergleich Hausbau

Kostenkontrolle

Kostenkontrolle Hausbau

So bleibst Du mit Deiner Kostenplanung auf dem richtigen Weg.

Die Vorlage kannst Du  natürlich auch individuell anpassen, wenn Du Spezialprojekte, wie ein Haus am Hang planst.

PS: Wir haben nicht das komplette Budget gebraucht. Nicht weil wir Glück hatten, sondern weil ich mich um die Kosten gekümmert habe – AUCH MIT ARCHITEKT.

Wie das geht, erfährst Du in meinem eBook zum kostengünstigen Bauen.

Belohnung Kosten Hausbau
Meine Belohnung: ein Kaminofen mit fetten Speichersteinen.

Bleib neugierig.

Dein Mario

WER SCHREIBT HIER?
Sparen beim Hausbau - Der Macher: Mario Hermann
Hallo, mein Name ist Mario Hermann. Ich zeige Bauherren, wie man auch heute noch kostengünstig und solide bauen kann. Dabei hilft mir Kreativität und Pragmatismus. Hin und wieder auch das Studium der Landschaftsarchitektur (Dipl-Ing.) und Wirtschaft (Dipl.-Wirt. Ing.) an der TU Dresden. Planungsbüros kenne ich noch aus dem ersten Berufsleben. Nach 10 Jahren habe ich den Job als Unternehmensberater an den Nagel gehängt. Und 2017 meinen Hausbau zum Experiment gemacht.

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